Resilienz.
- Selin Herrmann
- 29. Aug.
- 3 Min. Lesezeit

Die Superkraft, die in jedem von uns steckt.
Wir alle kennen diese Geschichten: von dem Baum, der sich im Sturm biegt, aber nicht bricht. Von dem Felsen in der Brandung, der den Wellen standhält. Oder von der kleinen Pflanze, die durch eine Ritze im Asphalt wächst. Diese Bilder beschreiben eine der wichtigsten Fähigkeiten für ein gesundes und zufriedenes Leben: Resilienz.
Aber was genau ist das? Ist es angeborener Mut? Unerschütterliches Glück? Die Antwort ist viel einfacher und hoffnungsvoller: Resilienz ist keine magische Eigenschaft, die nur wenige besitzen. Resilienz ist das Immunsystem unserer Seele. Es ist die Fähigkeit, Krisen, Rückschläge und stressige Zeiten zu bewältigen, ohne daran zu zerbrechen, und im besten Fall sogar daran zu wachsen.
Kein Schutzschild, sondern ein innerer Kompass.
Ein häufiges Missverständnis ist, dass resiliente Menschen keine Trauer, keinen Schmerz oder keine Angst empfinden. Das Gegenteil ist der Fall. Resilienz bedeutet nicht, unverwundbar zu sein. Es bedeutet, zu wissen, wie man mit Verletzungen umgeht.
Stell dir deine Resilienz wie einen inneren Kompass vor. Wenn das Leben stürmisch wird und du die Orientierung verlierst, hilft dir dieser Kompass, deine Richtung wiederzufinden. Er besteht aus verschiedenen "Magnetnadeln" – den sogenannten Resilienzfaktoren:
Selbstwahrnehmung & Akzeptanz: Zu wissen, was in dir vorgeht, und deine Gefühle anzuerkennen, ohne dich dafür zu verurteilen. ("Ich bin gerade wütend, und das ist okay.")
Selbstwirksamkeit: Der feste Glaube daran, dass du die Fähigkeit hast, Dinge zu bewältigen und dein Leben aktiv zu gestalten. ("Ich kann das schaffen.")
Optimismus & Zuversicht: Die Haltung, dass die Dinge wieder besser werden, auch wenn es gerade schwierig ist.
Soziale Verbundenheit: Ein starkes Netz aus Familie und Freunden, das dir Halt gibt und dir das Gefühl vermittelt: "Ich bin nicht allein."
Lösungsorientierung: Die Fähigkeit, bei Problemen nicht in der Starre zu verharren, sondern nach vorne zu blicken und nach Lösungen zu suchen.
Verantwortung übernehmen: Zu erkennen, wo dein Einflussbereich liegt, und für deine Handlungen und Entscheidungen einzustehen.
Warum Resilienz für Kinder und Jugendliche so entscheidend ist.
Die Jugend ist eine Zeit des Umbruchs. Schulstress, Freundschaften, die erste Liebe, Zukunftsängste – der Druck von aussen und innen ist enorm. In dieser prägenden Phase werden die Weichen für das spätere Leben gestellt.
Wenn junge Menschen früh lernen, ihre "Resilienz-Muskeln" zu trainieren, geben wir ihnen das wertvollste Geschenk überhaupt: das Vertrauen in die eigene Stärke. Sie lernen, dass es normal ist, hinzufallen, aber dass sie auch die Kraft haben, wieder aufzustehen. Sie entwickeln ein gesundes Selbstwertgefühl, das sie weniger anfällig für psychische Belastungen macht.
Wie wir bei Twig Resilienz wachsen lassen.
Bei Twig glauben wir, dass Resilienz nicht im Kopf, sondern im Herzen und im Handeln entsteht. Deshalb gehen wir raus aus den klassischen Seminarräumen und rein in den besten Trainingsraum, den es gibt: die Natur.
In unseren Workshops machen wir Resilienz erlebbar:
Wir suchen nach Symbolen in der Natur, die uns unsere Stärken zeigen.
Wir bauen gemeinsam etwas und erfahren so unsere Selbstwirksamkeit.
Wir lernen von den Kreisläufen der Natur, dass nach jedem Winter wieder ein Frühling kommt (Optimismus).
Wir schaffen in der Gruppe ein Gefühl von Zugehörigkeit und Vertrauen.
Resilienz ist eine Reise, kein Ziel. Es ist eine Fähigkeit, die wir ein Leben lang trainieren und pflegen können. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Kinder mit einem starken seelischen Immunsystem aufwachsen – bereit für alles, was das Leben für sie bereithält.


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